Während der langen Jahre ihrer Ausbildung im Wald lernten die Druiden, die Zeichen der Natur zu deuten und zu achten. Sie wussten, dass jede Pflanze und jeder Baum nicht nur einen materiellen Körper besitzt, sondern auch mit einer besonderen energetischen Kraft ausgestattet ist. Die Kelten integrierten bestimmte Elemente, Formen, Zeichen und Materialien, von denen sie glaubten, dass sie Kraft besaßen, in ihren Alltag und in ihre Umgebung. Ein gutes Beispiel ist das Pentagramm. Der fünfzackige Stern sollte den Kelten Schutz vor Krankheiten bieten, die durch böse Geister hervorgerufen wurden. Um die Dämonen am Eintritt ins Haus zu hindern, wurde er über Türschwellen angebracht. Wer mithilfe von Symbolen Heilung herbeiführen will, muss wissen, dass er sich damit nicht an den Verstand des Patienten wendet, sondern direkt an dessen Seele. Und diese ist nicht in der Lage, abstrakte Begriffe zu deuten, sie braucht konkrete Tatsachen. Deshalb bedürfen alltägliche Objekte einer spirituellen Verwandlung. Darin lag eines der Geheimnisse druidischer Kraft: Ein Heiler, der mit keltischen Spiralen, Kreisen, Wellen und anderen Figuren arbeitet, tut dies mit den Energien, die die Formen bewirken, und nicht mit Kräften, die durch sie symbolisch dargestellt werden. Und diese Energien sind auch heute noch wirksam.
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Daß die Kelten, Männer wie Frauen, gern Schmuck trugen, wissen wir bereits. Nicht immer jedoch legte man Ketten, Bänder, Broschen und Spangen nur Zwecks Verschönerung an. Man wollte gleichzeitig den Schmuckträger vor bösen Einflüssen schützen, seine Gesundheit fördern oder dem Glück ein wenig auf die Sprünge helfen.
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Bevor wir weiter auf das Thema eingehen, schauen wir uns zunächst einmal den Unterschied zwischen Amulett und Talsiman an: Ein Amulett wird meist um den Hals getragen. Es hat Schutzfunktion, mit ihm sollen Gefahren abgewehrt werden. Dies besagt auch die lateinische Bezeichnung „amuletum“ -damit ist ein Gegenstand gemeint, der vor schädlichen Einflüssen schützen kann. Das ähnlich klingende arabische Wort „hamalet“ bedeutet Anhängsel. Talismane dagegen sind Glücksbringer. Während ein Amulett meist unpersönlich ist und seinen Zweck durch seine Form, seine Beschriftung oder Bebilderung sowie durch sein Material erfüllt und damit eine allgemeine Gültigkeit hat, ist ein Talisman etwas ganz persönliches. Er steht in direkter Beziehung zu seinem Besitzer. Woher stammt der Begriff Talisman? Vermutlich aus dem türkischen Sprachraum. „Talism“ ist ein Gegenstand, der gute Einflüsse anziehen soll
Aus dem Buch „Die Heilkunst der Kelten“ von Claus Krämer
Ich möchte hinzufügen neben Pflanzen und Bäumen haben auch Mineralien und Metalle eine besondere energetische Kraft. Und wenn ich u.a. damit und in Verbindung mit der Tradition und der Weisheit unserer keltischen Vorfahren bewusst Talismane und Amulette entwerfe und anfertige, kann sich diese Kraft zum Wohl des Trägers entfalten.